Das ist leider nicht möglich. Warum? Da die Preiserhöhung im Rahmen der vertraglichen Preisgleitklausel stattfindet, ist anders als etwa bei Strom, Telefon oder dem Internetanschluss gemäß der Fernwärme-Verordnung des Bundes kein Recht zur Sonderkündigung wenn dadurch die Preise erhöht werden.
Bisher besteht noch ein großer Teil der Nahwärmeerzeugung aus Erdgas. Durch zunehmende Umstellung auf erneuerbare Energiequellen wird der Anteil dieses Index zukünftig stark reduziert werden.
Die Bundesregierung plant die Verlängerung der Energiepreisbremse bis Ende März 2024 . Zudem soll die Reduzierung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 7 % bis Ende Februar 2024 verlängert. Finale Beschlüsse sind bisher jedoch nicht gefasst.
Die Wärmekosten setzen sich aus einem verbrauchsabhängigen Arbeits- und einem verbrauchsunabhängigen Grundpreis zusammen.
Seit 2015 unterliegt der Arbeitspreis moderaten Schwankungen zwischen -5 % bis +5 %. Die Preisanpassung von Arbeits- und Grundpreis an die amtlichen Indizes erfolgt jährlich zum 01.01. über die vertraglich vereinbarte Preisgleitklausel. Aufgrund der Turbulenzen am Energiemarkt 2022 stieg der Arbeitspreis für die Nahwärme 2023 erstmalig deutlich an. Weitere konkretere Prognosen für die kommenden Jahre sind aufgrund der Verwerfungen auf den Energiemärkten kaum möglich.
Das Wärmenetz Benzach besteht zu 82 Prozent aus hocheffizienten Blockheizkraftwerken, die mit Erdgas betrieben werden. Der verbleibende Anteil von 18 Prozent besteht aus einem Mix von Biomasse, Wärmepumpe und Erdgas- bzw. Ölkesseln.
Ziel ist es, unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Wir erweitern in den kommenden Jahren kontinuierlich unsere Wärmeerzeugung. In Planung ist die Errichtung einer Wärmerückgewinnung des Abwassers der Kläranlage. Damit soll ein erneuerbarer Anteil (RER – Renewable Energy Ratio) von mehr als 65 Prozent erreicht werden. Ein modularer Aufbau ermöglicht es uns, zukünftig weitere erneuerbare Wärmeerzeuger wie z. B. eine Hackschnitzelanlage oder eine weitere Großwärmepumpe aufzubauen.
Unter den Begriff Nahwärme fallen kleinere dezentrale Wärmenetze bei welchen die Energiezentrale ortsnah aufgebaut ist. Als Fernwärme werden größere Netze bezeichnet, die meist große und längere Transportleitungen zwischen Wärmeerzeugung und Haushalten beinhalten.
Bisher werden zwei Quartiere in Weinstadt mit Nahwärme versorgt: Benzach sowie Endersbach-West mit Halde V. Insgesamt sind bereits ca. 100 Gebäude mit ca. 1.300 Haushalten an das Wärmenetz der Stadtwerke Weinstadt angeschlossen.
In konkreter Planung ist die Erweiterung der Nahwärmeversorgung auf dem ehemaligen Häckselplatz an der Schorndorfer Straße mit dem Bau einer neuen Heizzentrale mit Groß-Wärmepumpen inkl. großem Wärmespeicher mit ca. 3.000 m³ Wasservolumen, die durch die Kläranlage versorgt werden. Außerdem ermöglicht ein modularer Aufbau eine zukünftige und flexible Erweiterung, wie z. B. zusätzliche Holzkessel oder eine Flusswasser-Wärmepumpe.
Im Rahmen der Transformationsplanung des Bundesförderprogrammes Effiziente Wärmenetz (BEW) soll das Gesamtnetze spätestens bis 2045 mit erneuerbaren Wärmequellen dargestellt und konzipiert werden.