Energiespartipps
Energie und Wasser zu sparen ist in der gegenwärtigen Lage ein noch wichtigeres Thema geworden. Nicht nur um Ressourcen und ganz persönlich bares Geld zu sparen, sondern auch um solidarisch durch die Krise der Energieversorgung zu kommen. Die folgenden Broschüren geben Ihnen einige wichtige Tipps und Anleitungen, wie jeder ganz einfach zuhause effizienter mit Energie umgehen kann.
Broschüre "Effiziente Elektronik"
Broschüre "Energiesparen im Haushalt"
Broschüre "Energiespartipps"
Broschüre "Effizient Beleuchten"
Broschüre "Stromsparfibel"
Broschüre "Wertvolles Trinkwasser"
Tipps zum Thema Bauen und Sanieren
Mit Erneuerungen und Sanierungen können sich ebenfalls effektive Energieeinsparungen erreichen lassen.
Broschüre "Bauen und Sanieren"
Broschüre "Erdgas-Brennwert-Kessel"
Broschüre "Heimspeicher"
Broschüre "Heizung optimieren"
Broschüre "Kraft-Wärme-Kopplung"
Broschüre "Smart-Home"
Broschüre "Smart-Meter"
Broschüre "Wärmedämmung"
Broschüre "Wärmepumpen"
Tipps zur Elektomobilität
Broschüre "Elektromobilität"
Krieg, Klimakrise und steigende Kosten: Energiesparen rückt immer mehr in den Fokus – auch und besonders in Weinstadt. „Wir müssen uns auf weitere und vor allem erhebliche Preissteigerungen im Energiesektor einstellen“, sagt Friedrich Huster, der seit 1. April 2022 als Klimaschutzmanager bei der Stadt Weinstadt arbeitet. Da helfe nur Energie einzusparen – und genau dafür hat Huster ein einfaches und leicht umzusetzendes Sofortprogramm mit zahlreichen Tipps zum Energiesparen für alle Bürgerinnen und Bürger aufgelegt.
„Die Tipps mögen einfach oder unspektakulär erscheinen, die Umsetzung bringt tatsächlich aber nennenswerte Kostenentlastungen im Haushalt und meist noch weitere Benefits“, betont Huster. Denn Verbraucher sparen dabei nicht nur Geld, sondern tun auch etwas fürs Klima.
Als Klimaschutzmanager begleitet Friedrich Huster sowohl die Stadtverwaltung als auch die gesamte Stadt Weinstadt auf dem Weg, bis 2035 klimaneutral zu werden. Dieses Ziel hatte sich Weinstadt im Herbst 2021 mit einem Gemeinderatsbeschluss auf die Fahnen geschrieben und die Stelle für Huster geschaffen. „Gemeinsam schaffen wir die Energiewende und schonen gleichzeitig unsere Geldbeutel“, sagt Huster.
Die Bereitstellung von Warmwasser ist für stolze 15 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Da Sie Warmwasser das ganze Jahr über verwenden, können Sie direkt loslegen und jetzt schon von den Kosteneinsparungen profitieren.
Statten Sie Ihrem Baumarkt einen Besuch ab oder suchen Sie online nach Wasserspar-Duschköpfen oder alternativ nach einem Wasserspar-Duschventil, um die vorhandenen Handbrausen in Dusche und Badewanne klimafit zu machen. Der Einbau eines guten Wassersparventils ist in einer Minute erledigt – einfach zwischen Schlauch und Handbrause schrauben. Glückwunsch! Sie haben soeben Ihren Wasserbedarf halbiert, von circa zwölf Liter auf sechs Liter pro Minute. Bei fünf Minuten Duschen sparen Sie also 30 Liter aufgeheiztes Wasser. Sie duschen jeden Tag fünf Minuten? Das ergibt dann eine Einsparung von 11.000 Liter Warmwasser pro Jahr. Ein wassersparender Duschkopf kommt genauso in Frage. Dieser ist noch schneller montierbar als ein Ventil.
Sind Sie zufällig noch im Baumarkt? Bauen Sie auch bei Ihren Waschbecken sogenannte Wassersparstrahlregler ein. Gute Strahlregler reduzieren Ihren Wasserbedarf gleich um 60 Prozent. Und das Beste: Sie werden keine Komforteinbußen haben, denn durch das Beimischen von Luft bleibt der Strahl weiter voll und sprudelig.
Der Pro-Tipp:
Waschen Sie Ihre Hände grundsätzlich kalt und probieren Sie in den aktuellen Sommertagen auch mal eine kalte Dusche aus. Ja, das klingt erstmal ungemütlich und es ist - wie der Name schon sagt - nichts für Warmduscher, aber kalt zu duschen ist eine Maßnahme, die unserem Körper ungemein guttut. Es ist gut für Haare und Haut, kurbelt die Durchblutung an, fördert die Fettverbrennung und macht nebenbei hellwach. Und keine Sorge: Seife entfernt Schmutz auch ohne aufgewärmtes Wasser.
Und wenn die Überwindung doch zu groß ist, noch ein einfacher Tipp: Drehen Sie beim Einseifen das Wasser einfach ab – auch das hilft.
Lassen Sie mich Ihnen das durch ein scheinbar banales Beispiel erklären: Wussten Sie, dass Sie wahrscheinlich 4 Euro pro Monat für Ihren Router bezahlen? Zumindest ist das bei mir der Fall. Nein, es gibt keine versteckte Leihgebühr: Ich besitze für die Internetverbindung wie viele weitere Haushalte auch einen Router einer recht bekannten Marke. Diese hat im Durchschnitt eine Leistungsaufnahme von 11 Watt. Nicht besonders viel, denkt man sich, und lässt das Gerät guten Gewissens 365 Tage im Jahr laufen. Das entspricht übrigens 8.760 Stunden pro Jahr. Da kommen beim Router-Dauerbetrieb über das Jahr verteilt knapp 100 Kilowattstunden Strom zusammen. Das ist so viel wie 100-mal Wäsche waschen. Unterstellen wir nun einen für die nahe Zukunft leider nicht unrealistischen Strompreis von 50 Cent die Kilowattstunde, kommen mal eben über 4 Euro pro Monat hinzu, die Sie nur für den Betrieb ihres Routers bezahlen müssen. Dieser Wert wird größer, je mehr der Strompreis steigt.
Eventuell ist Ihre Wohnung ähnlich verwinkelt wie meine und Sie brauchen auch noch einen Signalverstärker, einen sogenannten Repeater? Zack - kommen nochmal 1,50 Euro monatlich dazu! Wenn so etwas Unscheinbares wie ein Router und ein Repeater schon so viele monatliche Kosten verursacht, was bedeutet das für größere Geräte, die häufig im Standby-Modus am Netz hängen und fröhlich Strom ziehen? Fernseher (14 Watt), PC (10 Watt), Musikanlage (10 Watt), Spielekonsole (14 Watt), etc… Leider entwickelt sich der Strompreis so schnell nach oben, dass es sich mehr denn je lohnt zu prüfen, wie viele Stand-By-Verbräuche hier entstehen – vom Verbrauch im Betrieb ganz zu schweigen.
Genug gejammert – nehmen Sie die Sache ganz einfach selbst in die Hand! Die Möglichkeiten sind vielzählig: Helfen können sowohl Steckerleisten mit An/Aus-Knopf, analoge oder digitale Zeitschaltuhren oder schaltbare Zwischenstecker. Eine Zeitschaltuhr kann bei Router und Repeater schnell helfen: Hier können Sie genau festlegen, wann – zum Beispiel nachts – das Gerät komplett ausgeschaltet sein soll. Im Falle Ihres Routers besteht heutzutage oft sogar die Möglichkeit, auch über die Software Zeiträume einzustellen, an dem Funkstille herrschen soll.
Der Pro-Tipp:
Gehen Sie auf Strom-Spurensuche und finden Sie heraus, was Ihre größten versteckten Stromschleudern sind. Hier reicht schon ein einfacher Stromkosten-Monitor (häufig ab 10 Euro im Baumarkt). Dabei handelt es sich um ein Gerät, dass sie einfach zwischen Steckdose und dem eigentlichen Elektrogerät zwischenschalten. Dieses Gerät hilft Ihnen dabei, herauszufinden, wie viel Strom im Betrieb und auch im Stand-By-Modus verbraucht wird und rechnet meistens auch gleich den Verbrauch und sogar die Stromkosten aufs Jahr hoch. Denken Sie dran, jede Kilowattstunde, die Sie sparen ist bei steigenden Stromkosten mehr wert. Stromsparen ist leider so lukrativ wie noch nie.
Ihre größten Haushaltsgeräte sind meistens auch gleichzeitig die größten Stromverbraucher: Kühlschrank, Tiefkühltruhe, Waschmaschine, Herd, Trockner, Geschirrspüler und Co. sind meist täglich im Einsatz und verbrauchen neben der (hoffentlich bereits auf LED umgestellten) Beleuchtung den meisten Strom.
Kommen wir daher gleich zum Eingemachten: Es gibt zwei Möglichkeiten, hier ganz entscheidend zu sparen. Die erste Möglichkeit ist der Austausch Ihres Altgerätes durch ein besonders energieeffizientes Gerät. Die zweite Möglichkeit sind Verhaltensänderungen, durch die ebenfalls großen Einsparungen möglich sind.
Der Gerätetausch lohnt sich besonders, wenn Ihr Altgerät schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Dann ist häufig auch der Stromverbrauch sehr hoch und Sie können locker 100 Euro oder deutlich mehr pro Monat an Stromkosten sparen. Ein neuer Kühlschrank verbraucht nämlich in der Regel dreimal weniger Strom als der Alte. Denken Sie beim Neukauf der Geräte an die Energieeffizienzlabel: Diese wurden im letzten Jahr grundlegend überarbeitet, so dass häufig die Effizienzklasse A noch gar nicht oder nur sehr überschaubar am Markt verfügbar ist. Von daher ist es nicht weiter schlimm, wenn Sie hier je nach Gerätekategorie auch zu B oder C greifen. Einen guten Überblick über sparsame Geräte liefert Ihnen das Faltblatt „Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2022“, das Sie auf der Seite www.baden-wuerttemberg.de herunterladen können.
Die Anschaffung eines neuen Elektrogeräts kommt für Sie aktuell nicht in Frage? Keine Sorge, es gibt auch mit den bestehenden Geräten jede Menge Möglichkeiten, die Stromkosten zu reduzieren:
· Enteisen Sie Ihren Kühlschrank und Ihre Tiefkühltruhe. Bereits eine 5 Millimeter dicke Eisschicht lässt den Stromverbrauch um 30 Prozent steigen.
· Drehen Sie beim Kühlschrank die Temperatur etwas hoch. Bei 8 Grad Celsius bleiben Lebensmittel frisch, und das bei akzeptablem Stromverbrauch.
· Waschen Sie Wäsche so häufig es geht im Bereich der niedrigeren Temperaturen. Moderne Maschinen und gute Waschmittel sind in der Lage, normal verschmutzte Wäsche bei 30 oder 40 Grad sauber zu bekommen. Denken Sie daran: Für 10 Grad mehr benötigt eine Waschmaschine bereits doppelt so viel Strom, da der Hauptaufwand das Erhitzen des Wassers ist.
· Machen Sie die Spülmaschine, Waschmaschine und Wäschetrockner immer voll, bevor Sie sie anschalten, um die Anzahl der Waschgänge zu optimieren.
· Auch alte Elektroherde verbrauchen sehr viel Strom: Nutzen Sie zum Kochen von Teewasser besser den Wasserkocher und kochen Sie immer mit Deckel auf dem Topf. Passen Sie Ihre Topfgröße immer der Menge an Lebensmitteln an. Und nutzen Sie die Nachwärme.
Der Pro-Tipp:
Strom sparen durch den Kauf effizienter Geräte funktioniert natürlich nur, wenn Sie die Altgeräte fachgerecht entsorgen lassen. Überlegen Sie sich auch, ob es die alte Tiefkühltruhe im Keller wirklich braucht, ober ob das Gefrierfach im Kühlschrank nicht eventuell ausreicht. Sie bekommen Omas alte Gefriertruhe geschenkt? Was verlockend klingt, kann schnell eine Kostenfalle werden: Eine große, alte Gefriertruhe – zum Beispiel mit kaputtem Thermostat - kann heimlich, still und leise 1.000, manchmal sogar 2.000 Kilowattstunden Strom im Jahr verbrauchen – ohne, dass Sie es ahnen, haben Sie Zusatzkosten von monatlich 80 Euro.
Bereits im Sommer Vorbereitungen für den nächsten Winter treffen? Was selbst Eichhörnchen können, schaffen wir schon lange! Lassen Sie uns daher nun auf Maßnahmen in Ihrer Wohnung konzentrieren, die Sie jetzt tätigen können, um dann in der kommenden Heizperiode Energie und Geld zu sparen.
Basismaßnahmen:
Befreien Sie Ihre Heizkörper! Eine Maßnahme, die unspektakulär klingt, tatsächlich aber Energieeinsparungen in Höhe von bis zu zwölf Prozent bringt. Achten Sie also darauf, dass direkt vor den Heizkörpern keine größeren Möbelstücke stehen. Schon gar nicht das Sofa! Schieben Sie es im Namen der Freiheit weg vom Heizkörper. Sie wollten doch bestimmt eh mal wieder das Wohnzimmer umdekorieren, oder? Ihr Heizkörper freut sich und Ihr Sofa ebenfalls, da viele Sofabezüge sowieso empfindlich auf Wärme reagieren und rissig werden können. Wenn es platzmäßig gar nicht anders geht, achten Sie darauf, dass zumindest ein Abstand von 30 Zentimetern zum Heizkörper gegeben ist. Befreien Sie in diesem Zuge auch Ihre Heizkörper vom Staub, denn verschmutze Heizkörperoberflächen verringern ebenfalls die Wärmeabgabe. Das Reinigen lohnt sich doppelt, auch aus lufthygienischen Gründen. Keine Sorge, ich erspare Ihnen die schmutzigen Details.
Jetzt, da Sie schweißgebadet vom Sofa schieben sind, fällt Ihnen vielleicht der Luftzug auf, der von undichten Türen und Fenstern herrührt. Alternativ können Sie auch eine Kerze anzünden und prüfen, wo die Flamme zu flackern beginnt. Auch so entstehen schnell in der Wohnung Wärmeverluste. Dichten Sie Ihre Fenster und Türen an den entsprechenden Stellen ab: Hier helfen Isolierfolien, selbstklebende Dichtungsbänder oder Silikondichtungen schnell und zuverlässig weiter. Bei Türen helfen insbesondere für die Türunterkanten Zugluftstopper, bewegliche Dichtprofile, Türbodendoppeldichtungen und Bürstendichtungen. Besonders lohnen sich solche Abdichtungen bei Türen zu unbeheizten Räumen des Hauses, wie zum Beispiel zum Keller oder zum Dachboden, oder an der Wohnungstür zum kalten Treppenhaus.
· Noch ein Tipp: Der Mensch empfindet die Temperatur in Räumen mit Teppichboden um zwei Grad wärmer als in Räumen mit Bodenbelägen aus Stein und Fliesen. Bei Ihnen liegt kein Teppichboden und Sie haben auch keine Fußbodenheizung? Vielleicht passen ja ein wärmender Teppich oder ein Läufer ganz gut in Ihre Wohnung? Ansonsten schaffen auch dicke Socken oder Pantoffeln etwas Wärmeschutz-Abhilfe.
Der Pro-Tipp:
Heizungsrohre oder Warmwasserleitungen führen oft durch unbeheizte Räume oder Keller. Diese Leitungen sollten aber auf jeden Fall isoliert sein, damit der Wärmeverlust minimiert wird. Durch die Ummantelung können Sie den Verlust um bis zu 80 Prozent verringern. Rohrisolierungen aus leichtem Polyethylen (PE) gibt es für rund drei Euro pro Meter für alle Rohrdurchmesser. Eine anschauliche Schritt-für-Schritt-Anleitung liefert der sehr zu empfehlende „Energiesparkommissar“ auf Youtube: Suchbegriff „DIY – Heizungsrohre dämmen“.
In einer perfekten Welt befindet sich in Ihren Heizungsrohren lediglich Wasser. Und im Altbau? Befindet sich meistens noch zusätzlich Luft in den Rohren. Da Luft aber wesentlich schlechter Wärme leitet als das Wasser, beeinträchtigt dies schnell die Effizienz der Heizung. Daher achten Sie darauf, zu Beginn der Heizperiode Ihre Heizkörper dann zu entlüften, wenn diese lediglich im unteren Bereich warm werden und häufig ein Gluckern zu hören ist. Das Entlüften der Heizkörper können Sie selbst in die Hand nehmen, allerdings müssen Sie ein paar Kleinigkeiten beachten. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie zum Beispiel unter www.heizung.de/heizung/tipps/heizkoerper-entlueften-so-funktioniert-es/
Sie wollen neben Gas und Co. auch Strom sparen? Lassen Sie in jedem Fall einmal Ihre Heizungspumpe checken. Die Heizungspumpe ist der Schrittmacher für Ihre Heizung und pumpt warmes Wasser zu den Heizkörpern und abgekühltes Wasser zurück zum Kessel. Alte Umwälzpumpen geben leider immer nur Vollgas und ziehen 70 Prozent mehr Strom als effiziente, neue Geräte. Hier sind für Sie Stromkostenersparnisse von bis zu 250 Euro pro Jahr möglich, bei einem unterstellten Strompreis in 2023 von 50 Cent je Kilowattstunde. Der Tausch hat sich dann für Sie im Extremfall bereits nach zwei Jahren amortisiert.
Im Allgemeinen raten wir Ihnen dazu, in Vorbereitung auf den Winter eine Heizungswartung in Anspruch zu nehmen. Neben einer professionellen Einstellung der Vorlauftemperaturen kann so auch eine Funktionsprüfung der Regel- und Sicherheitseinrichtungen und einer Prüfung des Anlagendrucks vorgenommen werden. Durch eine gewartete Heizungsanlage können Sie Heizkosten in Höhe von 20 Prozent einsparen.
Der Pro-Tipp:
Wenn der Fachmann oder die Fachfrau Ihres Vertrauens eh gerade da ist: Lassen Sie bei Bedarf einen hydraulischen Abgleich machen. In Gebäuden mit mehreren Wohnungen führt der fehlende Abgleich dazu, dass die weiter entfernten Heizkörper nicht richtig warm werden, wohingegen die ganz nahen eher zu stark heizen. Das dies extrem ineffizient und gerade für die entfernten Wohnparteien sehr ärgerlich ist, liegt auf der Hand. Es liegt nun nahe, einfach die Vorlauftemperatur zu erhöhen, aber das führt zu noch mehr Heizenergieverlusten und zu hohen Rücklauftemperaturen. Beim hydraulischen Abgleich hingegen stellt der Experte die Heizkörper ideal aufeinander ab, indem er den Wärmebedarf für alle Gebäudeabschnitte berechnet und die Heizungspumpe sowie jedes einzelne Thermostatventil ideal aufeinander abstimmt.
Wichtiger Tipp: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert nicht nur den hydraulischen Abgleich und den Austausch von Heizungspumpen sondern noch viele weitere Maßnahmen zur Heizungsoptimierung. Bei Maßnahmen mit Kosten ab 300 Euro brutto ist eine Förderung von 20 Prozent möglich. Informieren Sie sich direkt beim BAFA unter dem Stichwort „Heizungsoptimierung“.
Basismaßnahmen:
Beginnen wir mit etwas ganz Einfachem: Tür zu! Etwa fünf Prozent an Heizkosten im Haus können wir vermeiden, indem wir konsequent die Türen schließen. Egal ob Türe zum Flur, zum Keller oder zum Schlafzimmer: Verhindern Sie, dass die Wärme unnötig entweicht und lassen Sie die Türen geschlossen. Denken Sie auch nochmal an die bereits erfolgten Hinweise zum Abdichten von Spalten, zum Beispiel zwischen Türunterkante und Boden. Apropos „Dicht halten“: Rollos, Vorhänge und Jalousien halten nicht nur im Sommer die Hitze draußen – im Herbst und Winter können sie die Kälte aussperren. Das spart Heiz- und Kühlkosten.
Als nächstes wird es Zeit, einen weit verbreiteten Mythos aufzuräumen: Damit es schnell warm wird in der Wohnung, einfach den Thermostat auf Stufe 5 drehen. Vorsicht, so funktioniert das nicht! Die Stufen geben lediglich Aufschluss über die gewünschte Raumtemperatur, es reicht also völlig aus, den Thermostat auf Stufe 3 zu drehen – denn diese Stufe entspricht der Raumtemperatur von 20 Grad Celsius und ist somit im Regelfall für Wohn-, Kinder- und Badezimmer geeignet. Eine Stufe mehr sind gleich 4 Grad mehr und eine Stufe weniger sind 4 Grad weniger. Senken Sie die Raumtemperatur nachts oder tagsüber, wenn sie einige Stunden lang nicht da sind, um einige Grad auf etwa 17 Grad ab. Die Heizung komplett auszumachen lohnt sich meistens nicht, denn das komplette Aufheizen eines kalten Raums ist im Verhältnis teurer als die Kosten der Beheizung auf 17 Grad. Übrigens: Je besser die Wärmedämmung ist, umso weniger Kälte wird durch die Wände abgestrahlt. Das heißt, in gut gedämmten Gebäuden werden schon recht niedrige Temperaturen als behaglich empfunden. Ein weiteres gutes Argument für eine energetische Modernisierung Ihres Gebäudes.
Der Pro-Tipp:
Achten Sie auch auf das richtige Lüftverhalten: Lüften Sie die Räume im Winter mindestens zweimal täglich per Stoßlüftung. Vergessen Sie auch nicht, während des Lüftens die Thermostatventile herunterzudrehen. Ansonsten gibt Ihr Heizkörper richtig viel Gas, da er ja sonst vergeblich versucht, den abkühlenden Raum auf 20 Grad hoch zu heizen. Fenster in der Heizperiode gekippt halten ist übrigens ein No-Go! Es dauert bis zu einer Stunde, bis bei einem gekippten Fenster der Luftaustausch abgeschlossen ist und Sie heizen sprichwörtlich zum Fenster raus. Auch durch richtiges Lüften können Sie so 5 Prozent an Wärme einsparen – wieder können Sie ein paar Euros einbehalten, die sie erfolgreich gespart haben!